CBAM im Zeichen der neuen US-Zollpolitik
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7 April 2025

CBAM im Zeichen der neuen US-Zollpolitik

Was Trumps Zollhammer für Europas CO₂-Grenzausgleich bedeutet

Mit dem Wiedereinzug Donald Trumps ins Weiße Haus ändert sich die internationale Zolllandschaft radikal. Die neue US-Zollpolitik setzt auf pauschale Einfuhrzölle von bis zu 54 % – eine Strategie, die das multilaterale Handelssystem vor große Herausforderungen stellt. Für europäische Unternehmen entstehen dadurch gleich zwei Belastungsströme: klassische Strafzölle aus Washington und klimapolitische CO₂-Abgaben aus Brüssel.

Eine neue Ära des Protektionismus

Trumps Zollreform, die ab April 2025 greift, erhebt pauschale Zölle auf nahezu alle Importwaren – je nach Handelsbilanz mit dem jeweiligen Herkunftsland. EU-Exporte werden mit 20 % belegt, Importe aus China mit bis zu 54 %. Auch Schwellenländer wie Myanmar oder Lesotho sind betroffen. Der Grundtenor: pragmatischer Protektionismus mit politischem Kalkül.

Trumps Ziel ist klar: Reindustrialisierung, Autarkie und ein starker Binnenmarkt. Seine drastischen Worte vom „Liberation Day“ markieren diesen Paradigmenwechsel.

CBAM ist kein Zoll – und doch unter Beobachtung

In diesem Klima rückt der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) der EU unweigerlich ins Rampenlicht. Auch wenn er kein Zoll im klassischen Sinne ist, wird er zunehmend als solcher wahrgenommen – vor allem in der politischen Debatte in den USA.

CBAM funktioniert jedoch anders:

  • Er basiert auf dem CO₂-Fußabdruck von Importgütern.
  • Er gleicht EU-interne CO₂-Kosten aus, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.
  • Und er soll perspektivisch auch rückvergütet werden – ähnlich wie eine Mehrwertsteuer beim Export.

Trotzdem: In einem Klima wachsender Konfrontation verschwimmen die Grenzen zwischen Klimaschutz und Wirtschaftspolitik zunehmend.

Strategischer Druck für Unternehmen

Unternehmen spüren bereits jetzt die Auswirkungen:

  • Zölle aus den USA erhöhen die Exportkosten dramatisch
  • CBAM verteuert emissionsintensive Importe in die EU
  • Doppelte Compliance-Anforderungen erschweren die Planbarkeit

Die Folge: Globale Lieferketten, Standortentscheidungen und Investitionen in Dekarbonisierung müssen neu gedacht werden.

CBAM als Maßstab?

Trotz aller Herausforderungen bietet CBAM eine Chance: Er könnte zum Referenzmodell für eine regelbasierte, klimafreundliche Handelspolitik werden – wenn er transparent, technisch fundiert und offen für internationale Partnerschaften bleibt.

Fazit: Zeitenwende im globalen Handel

Trumps neue Zollpolitik ist nicht nur ein wirtschaftlicher Weckruf – sie ist eine geopolitische Zeitenwende. Unternehmen müssen ihre Strategien überdenken und neue Risiken in ihre Planung integrieren.

Ziegler begleitet Sie auf diesem Weg – mit CBAM-Kompetenz, Zoll-Expertise und nachhaltigen Logistiklösungen. Sprechen Sie uns an!

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